Viele Länder haben landesweit Kontaktverfolgungs-Apps für Smartphones eingesetzt. Einige Länder wie Deutschland und die Schweiz nutzen den Kontaktverfolgungsalgorithmus, der von der Exposure Notification API von Apple und Google bereitgestellt wird. Andere Staaten haben ihre Apps mit gemeinsamen Ansätzen entwickelt, wie Singapur und Australien, die das BlueTrace-Framework verwenden, oder Frankreich und Großbritannien, die die Lösung des PEPP-PT-Konsortiums nutzen. Einige Länder wie Indien oder Vietnam haben sich dafür entschieden, ihre eigenen unabhängigen Apps zur Ermittlung von Kontaktpersonen zu entwickeln.
Die vorhandenen Ansätze haben unteschiedliche Designs: dezentral und zentral, wie in Abbildung 1 dargestellt.
Bestehende Lösungen haben jedoch in vielerlei Hinsicht Probleme:
Mangelnde Flexibilität
Bundesweite oder landesweite Implementierungen bieten oft unflexible Lösungen und eingeschränkte Funktionalität. Sie bieten einen minimalen Kompromiss in Bezug auf die Funktionalität und sind oft darauf zugeschnitten, ausschließlich von einer Behörde betrieben zu werden. Die Einführung und der Betrieb des Rückverfolgungssystemswird dadurch kompliziert und ist Gegenstand vieler politischer und gesellschaftlicher Kontroversen im Hinblick auf die Gesundheitspolitik und die Rechte der Bürger:innen auf Privatsphäre.
Viele Organisationen wie Schulen oder Unternehmen wünschen sich jedoch flexiblere Lösungen. Diese können auf die speziellen Anforderungen zugeschnitten werden, die diese Organisationen zum Schutz ihrer Schüler:innen oder Mitarbeiter:innen benötigen.
Politische Einschränkungen
Einige Länder haben noch keine landesweite App zur Ermittlung von Kontaktpersonen eingesetzt. Da solche Ansätze auf nationaler Ebene eine aktive Beteiligung der Gesundheitsbehörden an der Verwaltung und Verifizierung von Infektionen erfordern, verhindert dies in vielen Fällen, dass private Unternehmen oder agile Start-ups an der Entwicklung und dem Einsatz von Lösungen zur Ermittlung von Kontaktpersonen in der Praxis beteiligt werden. Auch andere politische Beschränkungen können die Einführung von alternativen Tracing-App-Lösungen behindern. Beispielsweise erlauben Google und Apple in jedem Land oder Staat nur eine einzige, von den nationalen Gesundheitsbehörden zugelassene Tracing-App in ihren App-Stores zu veröffentlichen.
Abhängigkeit von mobilen Betriebssystemen
Der Entwicklungsprozess und der Einsatz von Apps zur Kontaktverfolgung auf Smartphones ist stark von den großen Anbietern mobiler Betriebssysteme wie Apple und Google abhängig, was zu vielen technischen und auch politischen Problemen führt.
Länder, die sich für eine von der Apple/Google Exposure Notification API unabängige Lösungen entschieden haben, sehen sich mit vielen technischen Problemen konfrontiert, die durch die von Google und Apple auferlegten Einschränkungen der Betriebssystemrichtlinien verursacht werden. Auf Apple-Smartphones kann z. B. die für die Kontakterkennung erforderliche Bluetooth LE-Kommunikation aufgrund von Richtlinieneinschränkungen des Betriebssystems nicht im Hintergrund ausgeführt werden.
Andererseite ist bei den auf der Apple/Google Exposure Notification API basierenden Lösungen, der Zugriff auf interne Aspekte der Tracing-Lösung sehr eingeschränkt. Die App kontrolliert lediglich das Aktivieren oder Deaktivieren der Verfolgungsfunktion, die in der Betriebssystemebene läuft. Ebenso sind die einzigen Daten, die die App erhalten kann, die Skala der Expositionsrisikostufe. Außerdem leidet dieser Ansatz unter verschiedenen Sicherheits- und Datenschutzproblemen, z. B. mit der Erstellung von Benutzerprofilen oder mit Relay-Angriffen.
Einschränkungen der Benutzerfreundlichkeit
Smartphone-basierte Kontaktnachverfolgung leidet auch unter Einschränkungen der Benutzerfreundlichkeit. In vielen Bereichen wie z. B. in Schulen, Krankenhäusern, Unternehmen, bei Sportveranstaltungen, an Stränden, in Wasserparks, auf Jahrmärkten ist das Mitführen eines Smartphones z.T. nicht erlaubt oder unpraktisch.
Organisatorische Anforderungen
Viele Organisationen, wie z. B. Schulen oder Unternehmen, haben hinsichtlich der Kontaktnachverfolgung Bedürfnisse, die nicht unbedingt mit den Anforderungen einer nationalen Lösung übereinstimmen. Viele Unternehmen und Organisationen würden gerne ihre eigenen (privaten) Suchlösungen implementieren, um flexibler die Quarantäne von Mitarbeiter:innen zu verwalten. Um dieses Problem anzugehen, wurden einige manuelle private Lösungen zur Ermittlung von Kontaktpersonen, z. B. WORK.COM, eingeführt.
SmartBand – Future Contact Tracing Solution
Da Smartbands die Bluetooth Low Energy (BLE) Kommunikation unterstützen, können sie für die Bluetooth-basierte Kontaktverfolgung verwendet werden. Die Abbildungen 2 und 3 zeigen zum Beispiel unser Smartband-basiertes Kontaktverfolgungskonzept für den Einsatz an Schulen, wo die Smartphone-Nutzung während des Unterrichts für Schüler:innen normalerweise verboten ist. In unserer Lösung ist die Bluetooth-Tracing-Funktion in die Smartbands integriert, um Begegnungen aufzuzeichnen und Metadaten zu sammeln, wie z. B. die Entfernungen, die Schüler zu anderen Personen hatten, wie Abbildung 2 zeigt. Diese Begegnungen werden synchronisiert und mit Kontaken abgeglichen, die von infizierten Benutzern gemeldet wurden. Dies geschieht mit Hilfe der Smartphones oder Tablets der Eltern bzw. der Lehrkräfte, wie in Abbildung 3 dargestellt. Als Ergebnis kann das System die Benutzer:innen (Schüler:innen/Schulpersonal) automatisch benachrichtigen, wenn sie eine Begegnung mit einem infizierten Benutzer hatten. Der Vorteil dieses Ansatzes ist, dass die Schule Schüler:innen, die mit infizierten Benutzer:innen in Kontakt gekommen sind, effizient identifizieren kann, wodurch der reguläre Schulbetrieb für Schüler:innen, die nicht mit infizierten Personen in Kontakt gekommen sind, aufrechterhalten werden kann.
Die Verwendung von Smartbands kann viele Probleme mit Smartphones vermeiden und weitere Vorteile bringen:
Komfort
Die Verwendung von Smartbands ist weniger eingeschränkt, da sie in vielen Szenarien verwendet werden können, in denen Smartphones verboten oder unpraktisch sind. Dazu gehören Schulen, Krankenhäusern, Unternehmen, Sport- und anderen Veranstaltungen, Strände, Wasserparks, Vergnügungsparks usw.
Kostengünstiger und gesundheitswirksamer Ansatz
Smartbands sind erschwinglich. Darüber hinaus können sie auch physiologische Daten liefern und als Gesundheitsassistent funktionieren, indem Nutzer:innen z. B. benachrichtigt werden, wenn sie zu lange gesessen haben.
Unabhängigkeit und Vielfalt
Smartbands sind unabhängig von Apple und Google, so dass Smartband-Hersteller die Leistung der Tracing-Funktion frei integrieren und optimieren können. Dabei kann auch die Zuverlässigkeit verbessert und den Stromverbrauch minimiert werden.
Encousure: Encounter-as-a-Service
Um die oben beschriebene unzureichende Flexibilität von nationalen Kontaktverfolgungssystemen zu adressieren, stellen wir Encousure powered by TraceCORONA vor, ein dezentraler und privater Ansatz. Encousure ist flexibel und kann sich an die individuellen Bedürfnisse von Organisationen wie Schulen oder Unternehmen anpassen. Encousure bietet viele Funktionen und Vorteile:
Erweiterter Suchalgorithmus
Unseres Wissens nach ist Encousure der erste Ansatz zur Rückverfolgung, der ein begegnungsspezifisches Token-Etablierungsschema für jede Begegnung bietet, während andere Ansätze auf der gemeinsamen Nutzung temporärer (d.h. kurzlebiger) Identifikatoren beruhen.
Kontaktnachverfolgung für verschiedene Geräte
Encousure basiert auf einer Tracing-App, die auf Smartphones läuft und drei Monate lang ausgiebig im Betatest getestet wurde. Sie wurde auch auf einem Prototyp für Smartbands implementiert.
Flexibles Design, Skalierbarkeit, Datenschutz & Sicherheit
Encousure bietet flexible Lösungen, benutzerfreundlich als auch flexibel im Hinblick auf die individuellen Datenschutz-/Sicherheitsanforderungen einer jeden Organisation.
Verschiedene Anwendungsfälle
Encousure bietet Lösungen für diverse, Nischen- und aufstrebende Märkte. Neben der Nachverfolgung in Pandemie-Situationen bietet Encousure auch Lösungen für die Kontaktaufnahme für Messaging- und Werbedienste.
EvoNexus Webinar zur Kontaktnachverfolgung
Die Encousure-Lösung zur Kontaktverfolgung wurde in einem Webinar vorgestellt und diskutiert, in dem die COVID-19-Kontaktverfolgung im Zusammenhang mit tragbarer Funktechnologie und Softwareanwendungen in Anwendungsfällen mit Auswirkungen auf das Bildungssystem, die Infrastruktur und die Schüler untersucht wurde. Das Webinar wurde von EvoNexus, Kaliforniens führendem Non-Profit-Technologie-Inkubator, und Futurewei, einem weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Wireless-Technologieforschung und Open Source, veranstaltet.EvoNexus, California’s Leading Non-Profit Technology Incubator, and Futurewei, a global leader in wireless technology research and Open Source.